DO, 15. April 2010, 20:00 Uhr, KULTUR:TREFF

LESUNG: Franz Zeller (Wien) liest aus „Herzlos“  (Pendragon, 2009)
EINTRITT  FREI!

 

LESUNG: Franz Zeller (Wien) liest aus „Herzlos“  (Pendragon, 2009)

Rosa Schwab stirbt in der Salzburger Herzklinik unter mysteriösen Umständen. Aber niemanden scheint’s zu kümmern. Wenig später liegt ein junger Arzt im Keller des Spitals tot in seinem Blut. Chefinspektor Moll ermittelt in alle Richtungen. Was steckt hinter den Morden? Und wer ist alles sein Herz los?

Franz Zellers Erstlingswerk „Herzlos“ ist ein ausgesprochen geradliniger, konventioneller und schnörkelloser Kriminalroman. Fast erinnert er ein wenig an Maigret. Allerdings ist er dadurch auch schon fast etwas vorhersehbar. Zeller legt keine falschen Spuren, um die Leser in die Irre zu führen, bei ihm ahnt man recht bald, wohin die Geschichte sich entwickeln wird. Gewürzt mit einer kräftigen Prise Lokalkolorit, ergibt das ein recht gelungenes Stück Unterhaltung.

Zum Inhalt
Rosa Schwab stirbt in der Salzburger Herzklinik unter mysteriösen Umständen. Aber niemanden scheint’s zu kümmern. Wenig später liegt ein junger Arzt im Keller des Spitals tot in seinem Blut. Ein Obdachloser soll’s ge­wesen sein. Doch der haucht selber bald sein Leben aus. Der Leiche, die alles aufklären soll, fehlt das Wichtigste: das Herz. Chefinspektor Franco Moll hat seines noch, aber es ist liebeswund. Moll ermittelt in alle Richtungen. Was steckt hinter den Morden? Und wer ist alles sein Herz los?

Der Autor über sich selbst
Noch ein Oberösterreicher, den es nach Wien verschlagen hat.
1966 in Kirchdorf/Krems geboren, habe ich ab 1984 in Salzburg Germanistik und Anglistik studiert. 1988 begann ich sporadisch im Landesstudio Salzburg mitzuarbeiten, nach zwei Stipendiensemestern in Oxford wurde 1990 eine ständige freie Mitarbeit daraus.
Neben meiner Tätigkeit für das Regionalprogramm habe ich auch Ö1, 3sat oder ORF 2 mit Literatur- und Wissenschaftssendungen beliefert und einige Hörspiele und Kurzprosa geschrieben. (1988 und 1989 bekam ich dafür jeweils den österreichischen Kurzprosapreis.)
1993 habe ich mir einen klassischen Bubentraum erfüllt und in den USA den Pilotenschein gemacht, 1996 stellte ich endlich meine Dissertation fertig. Aus dem Abenteuer Literatur wird im Journalismus immer mehr das Abenteuer Wissenschaft. 2002 bin ich schließlich nach Wien umgezogen, um dort bis 2004 bei der Aktuellen Wissenschaft der Zeit-im-Bild zu arbeiten.
2004 hat mich Ö1 in der Abteilung „Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft“ angestellt. Dort bin ich u.a. für die Reihe „Digital.Leben“ verantwortlich, die ich meist auch präsentiere, außerdem für das Netzkulturmagazin "Matrix". Darüber hinaus gestalte ich viele Sendungen in der Reihe „Dimensionen“.

Rezensionen
Wenn ein Oberösterreicher, den es nach Wien verschlagen hat, in einem Bielefelder Verlag einen Salzburg-Krimi veröffentlicht, dann kann man dem Pendragon-Verlag für sein Vertrauen in den Newcomer Franz Zeller nur gratulieren und darf sich auch ein wenig wundern; denn die 250 Seiten Herzlos sind so ganz und gar nicht von nordrhein-westfälischem Charakter, dafür bieten sie deutlich ursprünglichen österreichischen Verbalschmäh aus der Festspielstadt.
"Ein recht gelungenes Stück Unterhaltung“
(Alfred Ohswald in buchkritik.at vom 12.08.2009)

 Franz Zeller schreibt zwar nicht Mundart und auch nicht so konfus, wie ein Wolf Haas, aber dennoch könnte gelegentlich der etwas derbe Humor, für Leser aus anderen Regionen, ein wenig zu viel des Guten sein. Hierzulande unterhält man sich bei solchem Ambiente, das einem Fernseh-Kottan kaum nachsteht. Denn wenn schon die Handlung nicht übermäßig originell ist, und auch Spannung nur sehr spärlich aufblitzt, dann muss der Roman von den Figuren leben. Und das tut er!
  Herzlos ist ein gelungener Kleinkrimi von regionalem Charakter, der vor allem von seinen Dialogen lebt. Was sich die Damen und Herren zu sagen haben, unterhält durch den Wortwitz, den Rest der Handlung kann man dabei getrost vergessen. Wenn Franz Zeller seine Figuren konstant weiter entwickelt, könnten sie Kultstatus erreichen; ähnlich dem Lemming von Stefan Slupetzky oder dem Brenner von Wolf Haas. Wobei angemerkt werden muss, dass Moll und Oberhollenzer keine depressiven Alkoholiker sind, was allein schon sehr positiv beim Lesen auffällt.
(Wolfgang Weninger, November 2009

"Für einen Erstling fast schon zu routiniert"
Ingeborg Sperl im Standard-Album (22.08.2009)

"Franz Zeller beschreibt Menschen, die man zu kennen vermeint - auch was die Kriminalisten betrifft.
Ein Krimi mit realistischem Touch, der die Hoffnung weckt, dass weitere folgen."

Gerhard Brenner in "Kriminalpolizei" (Okt 2009)
"In Salzburg gehen die Herzen verloren"
Agnes Sagmeister in news.at (12.11.2009) 

„Franz Zeller gelingt es, ohne jegliche sprachliche Manieriertheit den Leser zu fesseln"
Ritchie Pettauer, Datenschmutz-Blog (9.9.200)
 "Spannung und Humor"

Nicole Neureiter, Salzburger Stadt Nachrichten (9.20.2009)

 Autor der Woche in Radio Niederösterreich
(18.10.2010) Zum Nachhören